Runter von den Stühlen!
Bewegtes Lernen und Dynamisches Sitzen

Warum ist dein Kind zappelig und unkonzentriert beim Lernen?

Von Anfang an lernen Kinder durch körperliche Aktivität. Nachdem ein Baby zunächst nur liegt, erweitert es durch Krabbeln seinen Radius und erobert seine Umwelt. Es begreift immer mehr Dinge, erwirbt dabei Selbstkontrolle und Selbstwertgefühl. Diesen angeborenen Bewegungsdrang haben alle Kinder und Aktivsein macht ihnen Spaß. Allerdings dominiert das Lernen im Sitzen den Schulalltag, was bei vielen Schülern zu Haltungsschäden, Konzentrationsproblemen, auffälligem Arbeits- oder Sozialverhalten und erhöhter Aggressivität führt. Um sich gesund entwickeln und  lernen zu können, benötigen Kinder daher ausreichend Bewegung.

Kinder mit Konzentrationschwierigkeiten

 

 

„Zappelphilippe“ sind beim Lernen unaufmerksam, stören häufig den Unterricht und sind leicht ablenkbar. Sie haben einen hyperaktiven Bewegungsdrang. Diesen Kindern hilft es enormq, wenn sie sich beim Lernen bewegen können (z.B. ein Laufdiktat machen) oder wenn sie zwischen den Lernphasen kurze Bewegungspausen bekommen (z.B. Hefte austeilen). Anschließend können sie wieder konzentrierter arbeiten. „Träumsusen“, die im Unterricht häufig mit den Gedanken abschweifen, profitieren ebenfalls vom bewegten Lernen.

Der bewegte 3-Phasen-Lernrhythmus:

Zappelt dein Kind bei den Hausaufgaben viel auf seinem Stuhl herum? Dann nutzt das 3-Phasen-Modell, um seinen Bewegungsdrang gezielt fürs Lernen zu nutzen. Die nachfolgenden Tipps zeigen euch, wie ein bewegter Lernrhythmus für dein Kind aussehen könnte.

Phase 1: Bewegung vor dem Lernen

 

Bereits Bewegungen mit geringer Intensität (z.B. aufstehen, gehen oder sich setzen) reichen aus, um die Informationsverarbeitung im Gehirn zu optimieren. Schicke dein Kind also nicht direkt vom Mittagessen an den Schreibtisch. Lasse es stattdessen im Haushalt mithelfen (z.B. die Spülmaschine einräumen, den Müll runterbringen oder die Wäsche aufhängen). Vielleicht machst du gemeinsam mit deinem Kind noch einen kurzen Botengang. So könnte es Briefe zur Post oder Überweisungen zur Bank bringen. Sicherlich macht es deinem Kind Spaß, Kuchen zu  holen, den Sie dann gemeinsam nach den Hausaufgaben verputzen. Bei diesen kurzen Bewegungsanlässen tankt dein Kind neue Kraft und Motivation für das spätere Arbeiten und wird konzentrierter bei der Sache sein.

Phase 2: Bewegung beim Lernen

Lasse dein Kind alternative Sitzformen ausprobieren. Vielleicht kann es besser arbeiten, wenn es vor seinem Tisch steht oder mit einem Kissen unter dem Oberkörper auf  dem Boden liegt. Eventuell hilft ihm auch das Sitzen auf einem Sitzball, einem Sitzwürfel aus Schaumstoff oder auf einem mit Luft gefüllten Sitzkissen (z.B. Dynair Kids). So bleibt es beim Arbeiten in Bewegung.

Bemerkst du, dass die Konzentration deines Kindes nachlässt, hilft eine kurze Bewegungspause. Übungen wie z.B. Schulternkreisen, einen Hampelmann machen, um den Stuhl herumgehen oder in die Küche und wieder zurückhüpfen bieten sich an. So wird dein Kind schnell wieder aufnahmebereiter. Allerdings sollte diese Auflockerung nicht länger als fünf Minuten dauern, damit dein Kind zum Lernen zurückfindet.

Phase 3: Bewegung nach dem Lernen

Bis zum (späteren) Nachmittag bewegt dein Kind sich wenig. Die Summe aller Bewegungszeit eines Grundschulkindes soll pro Tag allerdings zwei Stunden betragen und eine Bewegungseinheit mit 30 Minuten durchgehender Aktivität beinhalten. Gib deinem Kind deshalb nach den Hausaufgaben die Möglichkeit, sich so richtig auszutoben.

So kann es abschalten, um am nächsten Vormittag wieder die nötige Konzentration für den Unterricht aufzubringen. Schicke dein Kind täglich mindestens eine Stunde zum freien Spielen nach draußen: auf Bäume klettern, Fußballspielen, Seilhüpfen usw. Durch die frische Luft wird zudem der für dein Kind wichtige erholsame Schlaf in der Nacht gefördert.

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