Assistenzhunde bei ADHS - Sinnvoll oder nicht?

Speziell ausgebildete Hunde, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen unterstützen

Immer häufiger hört man von Assistenzhunden – speziell ausgebildeten Hunden, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen unterstützen. Sie helfen beispielsweise Menschen mit Diabetes, epileptischen Anfällen oder sogar posttraumatischen Belastungsstörungen. Doch ist ein Assistenzhund auch für Kinder mit ADHS sinnvoll?

In diesem Blog erfährst du, ob und wie Hunde Kinder mit ADHS unterstützen können, welche Alternativen es zum teuren Assistenzhund gibt und worauf du unbedingt achten solltest.

Kann ein Hund Kindern mit ADHS helfen?

Die kurze Antwort: Ja, ein Hund kann sehr hilfreich sein – aber es braucht den richtigen Ansatz.

Warum?

Studien zeigen, dass der Umgang mit Hunden bei Kindern mit ADHS positive Effekte auf:

✅ Sozialverhalten: Hunde reagieren direkt auf die Körpersprache und fordern ruhige, klare Signale – so lernen Kinder, sich besser zu regulieren.
✅ Selbstwertgefühl: Sich um ein Tier zu kümmern, gibt Kindern ein Gefühl von Bedeutung und Verantwortung.
✅ Emotionale Stabilität: Hunde bewerten nicht und schenken bedingungslose Zuneigung – das kann Stress und Ängste lindern.

Aber: Ein Hund ist kein Allheilmittel. Der positive Effekt entsteht vor allem dann, wenn der Hund in den Alltag integriert und achtsam geführt wird.

Was genau macht ein Assistenzhund für ADHS?

Ein speziell ausgebildeter Assistenzhund für ADHS kann gezielt helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Diese Hunde werden trainiert, um:

Reizüberflutung zu erkennen: Der Hund bemerkt Anspannung und kann beruhigend wirken, z.B. durch Körperkontakt (Drucktherapie).
Routinen zu fördern: Der Hund erinnert z.B. an bestimmte Aufgaben oder hilft, den Tagesablauf zu strukturieren.
Emotionale Regulation: Spürt der Hund Unruhe, legt er sich oft instinktiv an die Seite des Kindes und beruhigt es durch seine Nähe.

➡ Der Effekt: Das Kind lernt, seine Impulse besser zu kontrollieren und erfährt emotionale Sicherheit.

Aber: Ein Assistenzhund ist teuer und nicht für jeden nötig!

Die Ausbildung eines Assistenzhundes ist extrem aufwendig und kostet oft zwischen 10.000 und 30.000 Euro.
Nicht jede Familie kann sich das leisten – und für viele ADHS-Kinder ist ein normaler Familienhund oft schon eine große Bereicherung.

🐕 Ein Familienhund: Ein gut erzogener Hund kann ähnliche positive Effekte haben, wenn die Familie bewusst und liebevoll mit ihm umgeht.

🏡 Gassi gehen mit Tierheimhunden: Nicht jeder kann oder möchte einen Hund halten. Doch viele Tierheime bieten Gassigeh-Möglichkeiten an – eine tolle Gelegenheit, regelmäßig Kontakt zu Hunden zu haben.

🐶 Hundetherapie-Angebote: Es gibt auch tiergestützte Therapien mit Hunden, bei denen Kinder von den positiven Effekten profitieren können, ohne einen Hund zuhause zu haben.

Worauf du unbedingt achten solltest – Tiere sind kein Spielzeug!

Ein Hund kann viel Gutes bewirken – aber nur, wenn die Bedingungen stimmen!

⚠ Ein Hund ist keine schnelle Lösung für ADHS.
⚠ Ein Hund ist kein Spielzeug!
⚠ Ein Hund braucht Ruhe und Schutz vor Überforderung.

Gerade Welpen oder ängstliche Hunde können unter impulsiven Kindern sehr leiden. Unkontrolliertes Verhalten, lautes Schreien oder impulsive Bewegungen können für den Hund Stress pur sein.

➡ Daher gilt:

• Die Entscheidung für einen Hund muss gut überlegt sein.
• Kinder sollten lernen, achtsam und respektvoll mit dem Tier umzugehen.
• Eltern tragen die Hauptverantwortung – ein Hund ist kein „Therapiewerkzeug“.

Wie ein Hund tatsächlich helfen kann – aber nur unter bestimmten Bedingungen:

✅ 1. Klare Regeln für den Umgang festlegen:
• Nur ruhige, respektvolle Berührungen.
• Kein Zerren oder Schreien in der Nähe des Hundes.

✅ 2. Verantwortung kindgerecht vermitteln:
• Tägliches Füttern oder Bürsten als Ritual.
• Kleine Aufgaben übertragen (z.B. Wassernapf auffüllen).

✅ 3. Struktur durch den Hund schaffen:
• Feste Zeiten für Spaziergänge.
• Der Hund kann als sanfter „Erinnerer“ für Alltagsaufgaben fungieren.

✅ 4. Hund und Kind niemals unbeaufsichtigt lassen:
• Eltern sollten immer den Überblick behalten.
• Auch auf den Schutz des Hundes achten

 ADHS endlich verstehen!

Leider ist es keine Seltenheit, dass Ärzte beim Ausstellen der Diagnose keine große Hilfe sind und euch nicht ausreichend beraten.

Doch dabei gibt es so viel über dieses Thema zu wissen und auch unzählige Strategien, die euch den Alltag als Familie mit ADHS Kind erleichtern können!

Fazit: Ist ein Hund sinnvoll bei ADHS?

Ja, ein Hund kann Kindern mit ADHS enorm helfen – aber nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Ein teurer Assistenzhund ist nicht zwingend notwendig. Schon ein gut erzogener Familienhund oder der regelmäßige Kontakt zu Hunden (z.B. im Tierheim) kann positive Effekte auf die emotionale Stabilität, die soziale Kompetenz und das Selbstbewusstsein haben.

Aber:
• Ein Hund ist keine „schnelle Lösung“ für ADHS.
• Die Entscheidung muss gut durchdacht sein.
• Eltern sollten die Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass sowohl Kind als auch Hund geschützt sind.

👉 Teile diesen Beitrag, um mehr Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Tieren und ADHS-Kindern zu schaffen! 

P.S Wusstest du, dass der Begriff ADS veraltet ist?

In all meinen Blogartikeln, sowie in meinem Elterncoaching spreche ich im Normalfall immer ALLE Varianten der ADHS an also automatisch auch ADS !!!

Manche Ärzte verwenden evtl. noch den Begriff ADS um Verwirrung oder lange Erklärungen zu vermeiden.

Man unterscheidet nach ICD-11 ( = Internat. Klassifikation d. Krankheiten)

1) ADHS, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ
2) ADHS, vorwiegend unaufmerksamer Typ (ADS)
3) ADHS, Mischtyp (die häufigste Form)

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du dein Kind mit ADHS im Alltag unterstützen kannst?

➡ Buch dir einfach ein unverbindliches Beratungsgespräch und lass uns deine Situation besprechen.

Kundenbewertungen & Erfahrungen zu DerLerntiger. Mehr Infos anzeigen.

Exklusives Online-Webinar am 14.07.2023

ADHS endlich verstehen:
Raus aus dem Chaos
zu mehr Struktur in der Familie

Melde dich hier für 0 EURO an.