ADHS und Einnässen - Ein Tabu Thema

ADHS und Einnässen – Wenn der Körper nicht meldet, was dringend ist

Ein Tabuthema, das laut werden muss!

Weil ich solch Aussagen nicht mehr hören kann, hab ich diesen Block geschrieben.

Viele Eltern von ADHS-Kindern kennen es – sie sprechen nur nicht darüber:
Das Kind ist sieben, acht, neun Jahre alt – und nässt regelmäßig ein.
Tagsüber. Nachts. Bei Aufregung. Bei Müdigkeit.
Und während alle Welt von Konzentrationsproblemen und Impulsivität redet, wird dieses Thema einfach verschwiegen.

Das wiederholte Einnässen bei einem ADHS-Kind ist kein Zufall und kein Zeichen von Faulheit – sondern ein deutliches Signal dafür, dass die Reizverarbeitung und Körperwahrnehmung des Kindes neurologisch aus dem Gleichgewicht geraten sind.

🔴Kinder mit ADHS haben ein deutlich erhöhtes Risiko für anhaltendes Einnässen.

‼️20–30 % der ADHS-Kinder nässen auch noch mit
8 Jahren und mehr regelmäßig ein.‼️

Vielen Eltern ist es peinlich darüber zu reden, dass solltet ihr aber!
Denn dafür gibt es Hilfe und Unterstützung!

🔴 Spätestens ab dem 6. Lebensjahr solltest du aktiv werden!

Ohne gezielte Unterstützung kann das Einnässen bei ADHS-Kindern deutlich länger andauern als bei neurotypischen Kindern – teils bis 10, 12 oder länger.

😪Kein Schullandheim
😪Kein bei Freunde übernachten
😪Kein Selbstbewusstsein… usw…

Warum nässt ein ADHS-Kind ein?

🟠 Gestörte Körperwahrnehmung (Propriozeption & Interozeption)

Viele ADHS-Kinder haben eine verminderte interozeptive Wahrnehmung – das heißt:
Sie spüren innere Körperreize (wie Harndrang, Hunger, Durst oder Müdigkeit) zu spät oder gar nicht. Das Gehirn erkennt den „Pipi-Impuls“ oft erst, wenn es zu spät ist.

🟠Aufmerksamkeits- und Impulskontrollprobleme

Das Kind ist oft so stark in Gedanken, im Spiel oder im Reizstrom gefangen, dass es die Signale des Körpers nicht beachtet – selbst wenn es sie kurz wahrnimmt.

🟠 Reifungsverzögerung im ZNS

Das Zentrale Nervensystem entwickelt sich bei ADHS-Kindern häufig zeitlich verzögert. Die Steuerung von Blase, Darm und Selbstkontrolle ist neurologisch eng verbunden – das erklärt, warum viele Kinder mit ADHS auch später trocken werden.

🟠 Psychischer und emotionaler Stress

Einnässen kann auch eine körperliche Ausdrucksform von innerem Stress, Überforderung oder Unsicherheit sein – insbesondere nachts.

Welche Diagnostik ist sinnvoll?

✅Kinder- und Jugendpsychiatrie / Entwicklungsneurologie
Für die Abklärung von ADHS und damit verbundenen Regulationsstörungen.


✅ Kinderurologie
Ausschluss organischer Ursachen (z. B. Harnwegsinfekte, Fehlbildungen).
Kinder- und Jugendpsychiatrie / Entwicklungsneurologie
Für die Abklärung von ADHS und damit verbundenen Regulationsstörungen.


✅Kinderurologie
Ausschluss organischer Ursachen (z. B. Harnwegsinfekte, Fehlbildungen).


✅Ergotherapie mit Schwerpunkt Sensorische Integration
Für die Einschätzung der Körperwahrnehmung, Interozeption und Regulation.
Ergotherapie mit Schwerpunkt Sensorische Integration
Für die Einschätzung der Körperwahrnehmung, Interozeption und Regulation.

Welche Therapieansätze und Übungen helfen?

Interozeptives Training

Ziel: Das Kind lernt, die Signale seines Körpers frühzeitiger wahrzunehmen.

Übungen:
• Pipi-Tagebuch: Kind zeichnet regelmäßig auf, ob es Harndrang spürt – auch ohne auf Toilette zu müssen.
• Blasenuhr: Erinnerungsintervalle (z. B. alle 90 Minuten) zum Toilettengang – nicht abhängig vom Gefühl.
• Ampel-Spiel: Kind bewertet auf einer Skala (grün–gelb–rot), wie dringend es gerade muss.
• Bauchspürübungen mit Tierbezug: Z. B. „Wie brummt dein Bärenbauch?“ zur Förderung der inneren Wahrnehmung.

Körperwahrnehmung gezielt stärken (Propriozeption)
• Trampolin, Hüpfen, Schaukeln, Ziehen, Drücken – alles, was Tiefensensibilität anspricht
• Barfußparcours mit unterschiedlichen Untergründen
• Pferdetherapie oder tiergestützte Wahrnehmungsförderung (z. B. mit Schafen, die auf Körperspannung reagieren)

Selbstregulation fördern

Ziel: Das Kind lernt, Reize besser zu sortieren und Impulse zu kontrollieren – auch den Harndrang.

Hilfsmittel – ja oder nein?

Bettnässer-Laken, Klingelhose etc. sind Symptomhelfer, keine Ursachenlöser.

Sinnvoll, wenn:
• Es um nächtliches Einnässen geht (Enuresis nocturna)
• Das Kind älter als 6 Jahre ist und das Problem regelmäßig auftritt
• Eine unterstützende Maßnahme zur Motivation gebraucht wird

Aber wichtig:
Diese Hilfen dürfen nicht isoliert verwendet werden, sondern müssen in ein ganzheitliches Wahrnehmungs- und Regulationstraining eingebettet sein.

Einfach auf die Tabelle klicken zum Herunterladen und Ausdrucken.⤵️

 ADHS endlich verstehen!

Leider ist es keine Seltenheit, dass Ärzte beim Ausstellen der Diagnose keine große Hilfe sind und euch nicht ausreichend beraten.

Doch dabei gibt es so viel über dieses Thema zu wissen und auch unzählige Strategien, die euch den Alltag als Familie mit ADHS Kind erleichtern können!

Fazit:Einnässen bei ADHS-Kindern ist kein Verhaltensthema

Zusätzliche Unterstützung – Elterncoaching macht den Unterschied

Viele Mütter ahnen nicht, dass das Einnässen etwas mit dem ADHS zu tun haben kann.
Sie fühlen sich allein. Missverstanden.
Und das System aus Diagnostik und Therapie lässt sie oft ratlos zurück.

Genau hier setzt ein professionelles Elterncoaching an.

• Es klärt auf.
• Es ordnet Zusammenhänge.
• Es gibt dir als Mutter Wissen, Handlungssicherheit und Struktur.
• Und es hilft dir, dein Kind mit anderen Augen zu sehen – und gezielt zu unterstützen.

Du musst das nicht allein schaffen.

Wenn dein Kind einnässt, obwohl es längst trocken sein sollte –
wenn du ahnst, dass mehr dahintersteckt als „vergessen“ oder „keine Lust“ –
dann ist jetzt der Moment, nicht länger zu schweigen.

Es gibt einen Weg.
Und du musst ihn nicht allein gehen.

Ein ADHS-Kind, das wiederholt einnässt, braucht keine Strafe, keine Beschämung, sondern gezielte Unterstützung seiner Reizverarbeitung.

Es ist keine Willensfrage. Es ist eine Entwicklungsaufgabe, die lösbar ist – mit den richtigen Ansätzen.

P.S Wusstest du, dass der Begriff ADS veraltet ist?

In all meinen Blogartikeln, sowie in meinem Elterncoaching spreche ich im Normalfall immer ALLE Varianten der ADHS an also automatisch auch ADS !!!

Manche Ärzte verwenden evtl. noch den Begriff ADS um Verwirrung oder lange Erklärungen zu vermeiden.

Man unterscheidet nach ICD-11 ( = Internat. Klassifikation d. Krankheiten)

1) ADHS, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ
2) ADHS, vorwiegend unaufmerksamer Typ (ADS)
3) ADHS, Mischtyp (die häufigste Form)

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du dein Kind mit ADHS im Alltag unterstützen kannst?

➡ Buch dir einfach ein unverbindliches Beratungsgespräch und lass uns deine Situation besprechen.

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Exklusives Online-Webinar am 14.07.2023

ADHS endlich verstehen:
Raus aus dem Chaos
zu mehr Struktur in der Familie

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