Es ist eine Situation, die ich in Familien mit ADHS-Kindern immer wieder sehe:
Der Vater will von ADHS nichts wissen, lehnt jede Form von Coaching oder Therapie ab, blockiert, boykottiert – und die Mutter steht hilflos da, zerrieben zwischen Partner und Kind.
Von außen wirkt das wie Sturheit, wie „er will einfach nicht“.
Aber dahinter steckt oft etwas Tieferes: Selbstschutz.
Viele dieser Väter tragen unsichtbare Wunden aus ihrer eigenen Kindheit mit sich herum – und genau diese Wunden machen sie blind und taub für das, was ihr Kind jetzt braucht.
Typische Verletzungen:
• Nie gehört worden: Wenn er als Kind ein Problem hatte, hieß es: „Reiß dich zusammen!“
• Gefühle waren verboten: Tränen oder Wut führten zu Spott oder Strafe.
• Leistung war alles: Wer Fehler machte, bekam Druck – nicht Verständnis.
• Keine Hilfe, nur Härte: „Das härtet dich ab.“
• Scham fürs Anderssein: „Warum kannst du nicht so wie die anderen?“
Das Ergebnis?
Er hat gelernt: Gefühle sind gefährlich, Schwäche ist verboten, Hilfe ist für Versager.
Und heute, als Vater, schützt er sich mit denselben Strategien – nur dass sie jetzt seinem eigenen Kind schaden.
Wenn er das ADHS deines Kindes anerkennen würde, müsste er sich automatisch auch seine eigene Geschichte anschauen.
Und das ist für viele unerträglich.
Also tut er alles, um diesen Spiegel zu vermeiden:
• Er nennt ADHS „Modekrankheit“ oder „Ausrede“.
• Er macht deine Sorgen klein.
• Er boykottiert Coaching oder Therapie.
Das ist kein bewusster Angriff gegen dich – das ist Überleben.
Aber: Es sabotiert jede Chance, dass dein Kind früh die Unterstützung bekommt, die es dringend braucht.
Jedes Jahr, in dem nichts passiert, brennen sich ungünstige Muster tiefer ein:
• Konflikte zwischen Vater und Kind werden zur Normalität.
• Dein Kind übernimmt die Härte und emotionale Kälte – oder zieht sich komplett zurück.
• Das Gefühl „Ich bin falsch“ wird Teil seiner Identität.
Und irgendwann ist es nicht mehr nur ADHS – es kommen Ängste, Selbstzweifel, Lernblockaden oder Verhaltensprobleme dazu.
Die harte Wahrheit:
Warten, bis beide Eltern einverstanden sind, bedeutet oft: zu spät handeln.
Das ist der Teil, den viele Mütter unterschätzen:
Du brauchst keinen Konsens, um dein Kind zu schützen.
Ein Elternteil, der:
• sich Wissen holt,
• neue Methoden lernt,
• konsequent andere Strategien anwendet,
kann den Familienalltag spürbar verändern – selbst wenn der andere Elternteil noch blockiert.
Warum?
Weil dein Kind Stabilität, Verständnis und Lösungen erfährt – und das reicht oft schon, um den Stresspegel zu senken.
Weil du lernst, Eskalationen zu verhindern, bevor sie entstehen.
Weil du aufhörst, Energie in fruchtlose Diskussionen zu stecken und stattdessen im Alltag Resultate schaffst.
Ich habe es schon unzählige Male erlebt:
Ein blockierender Vater sieht, wie das Kind plötzlich weniger Wutanfälle hat, Hausaufgaben schneller laufen, Konflikte abnehmen – und fängt an, sich zu fragen: „Was hat sie gemacht?“
Zuerst ist es nur ein neugieriger Blick.
Dann ein leises Dabeistehen.
Und irgendwann – ohne dass du es gefordert hast – macht er mit.
Warum?
Weil Erfolg ansteckend ist.
Weil er den Unterschied spürt.
Weil er merkt: Das funktioniert.
Vielleicht hoffst du, dass der Vater irgendwann einsieht, wie wichtig Unterstützung ist.
Aber dein Kind lebt jetzt.
Es formt sein Selbstbild jetzt.
Es erlebt Konflikte und Ablehnung jetzt.
Jeder Tag ohne Veränderung ist ein Tag, an dem es dieselben seelischen Narben entwickeln kann, die der Vater noch immer mit sich trägt.
Wenn du eine Mutter bist, die in diesem Spannungsfeld steckt, dann bitte:
• Mach den ersten Schritt – auch allein.
• Hol dir Strategien, Wissen und Unterstützung, damit du sofort im Alltag etwas verändern kannst.
• Warte nicht auf Zustimmung, die vielleicht nie kommt.
Denn wenn du handelst, gibst du deinem Kind nicht nur eine Chance – du gibst auch dem Vater die Möglichkeit, sich selbst irgendwann zu öffnen.
Vielleicht ganz leise, vielleicht erst später – aber dieser Weg beginnt mit dir.
ADHS endlich verstehen!
Leider ist es keine Seltenheit, dass Ärzte beim Ausstellen der Diagnose keine große Hilfe sind und euch nicht ausreichend beraten.
Doch dabei gibt es so viel über dieses Thema zu wissen und auch unzählige Strategien, die euch den Alltag als Familie mit ADHS Kind erleichtern können!
Selbstschutz ist keine böse Absicht – aber er ist eine gefährliche Falle, wenn er verhindert, dass ein Kind bekommt, was es braucht.
Ein Elternteil reicht aus, um den Kurs zu ändern.
Und oft ist es dieser erste mutige Schritt, der am Ende alle mit ins Boot holt.
Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du dein Kind mit ADHS im Alltag unterstützen kannst?
➡ Buch dir einfach ein unverbindliches Beratungsgespräch und lass uns deine Situation besprechen.
P.S Wusstest du, dass der Begriff ADS veraltet ist?
In all meinen Blogartikeln, sowie in meinem Elterncoaching spreche ich im Normalfall immer ALLE Varianten der ADHS an also automatisch auch ADS !!!
Manche Ärzte verwenden evtl. noch den Begriff ADS um Verwirrung oder lange Erklärungen zu vermeiden.
Man unterscheidet nach ICD-11 ( = Internat. Klassifikation d. Krankheiten)
1) ADHS, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ
2) ADHS, vorwiegend unaufmerksamer Typ (ADS)
3) ADHS, Mischtyp (die häufigste Form)
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